Auf der Suche nach textilem Material stiess ich auf die Lagerbestände der SBB, von denen das Unternehmen mir einen Teil zur Verfügung stellte. Aus den Resten ihrer Sitzbezüge ist eine Kleiderkollektion entstanden, die die Biografie dieser Textilien neu interpretiert und sie wieder lebendig werden lässt. Graffiti, Sticker und Tags sind ein kraftvolles Mittel der Aneignung und Kommunikation im öffentlichen Raum. Die Kollektion nutzt diese, um die typischen Stoffe und Muster der SBB-Sitzbezüge, die vielen von uns vertraut sind, zu dekontextualisieren. Der Entstehungsprozess der Kollektion begann mit der Analyse der Materialien und dem Entwurf möglicher Schnittmuster. In Zusammenarbeit mit ausgewählten Künstlern wurden einzelne Stoffe der Kollektion bedruckt. Durch Sampling wurden die kreativen Techniken der Street Art mit Siebdruck und Schneiderei rekonstruiert und die damit verbundene kreative Praxis zelebriert. Die Motive greifen unterschiedliche lokale Fortbewegungsmittel auf - und bringt die Textilien so wieder in Bewegung. Die Kollektion ist Teil meines Labels Kanza, das sich zum Ziel setzt, eine Schnittstelle zwischen Kunst und Mode zu schaffen.

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WS 2023